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Servicewüste Deutschland – Mein privates Blog

30. April 2013

„Clotten-Anton“: Online-Vollversager

Abgelegt unter: Flop — Thomas @ 17:15

Daumen runterIch hatte ja neulich schonmal über einen klassischen Versender geklagt, der im Online-Geschäft nicht wirklich überzeugen konnte.

Das „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ trifft aber offensichtlich auch für die klassischen Kaufhäuser zu.

Leichtsinnigerweise kam ich letzte Woche auf die Idee, den Online-Shop von „Clotten-Anton“ – wie das Kaufhaus von den Einheimischen meines westfälischen Heimatdorfes gelegentlich „liebevoll“ genannt wird – auszuprobieren.

Um das gleich vorwegzunehmen: Es wurde ein Totalausfall.

Zunächst einmal machte der Shop ja einen guten Eindruck. Schnell etwas gefunden, ab in den Warenkorb und gleich zur Kasse. Rechnungsanschrift angegeben, sogar eine abweichende Lieferanschrift wurde akzeptiert, dann Zahlung per Kreditkarte. Und da hakt es dann: Man will ganz fortschrittlich sein und verwendet „Visa-3D-Secure“. Der vom Shop aufgeblendete Dialog meiner Bank fordert eine Pin-Eingabe, ein grüner Haken zeigt: Alles okay. Und dann kommt eine leere Seite und nichts geht mehr… „Super“.

Vielleicht ein Browser-Problem? Ich nehme also einen anderen Webbrowser und mache mich daran, den ganzen Bestellvorgang nochmal zu durchlaufen. Das wird mir aber „glücklicherweise“ erspart: Nach der Erfassung der Rechnungsanschrift sagt mir der Shop:

„Es gab ein Problem beim Eintragen der Rechnungsadresse.
Womöglich überschneiden sich Ihre Eingaben mit bereits vorhandenen Daten.“

Na toll… Haben die jetzt schon ein Kundenkonto angelegt? Ich versuche also, mich mit meiner E-Mail-Adresse und dem im ersten Durchlauf vergebenen Kennwort anzumelden… Fehlanzeige.

Also: E-Mail an den Support. Am nächsten Tag kommt auch prompt eine Antwort. Aber offensichtlich hat man hier den Typ von „Kundendienst“, der nur die ersten zwei Wörter der Frage liest, denn man empfiehlt mir, einen anderen Browser zu benutzen, meine Cookies zu löschen und sonstigen Blödsinn anzustellen, der garantiert nicht dazu führen wird, dass die offensichtlich auf dem Rechner des Shops gespeicherte Rechnungsanschrift verschwindet.

Also: Wütende Nachfrage per E-Mail. Eine Stunde später die Antwort:

„Nach Rücksprache mit unserer Fachabteilung müssen wir Ihnen mitteilen, dass durch die abgebrochene Registrierung […] kein Kundenkonto unter Ihrer Mailadresse angelegt ist.“

… und wieder der „hilfreiche“ Hinweis, Browsercache etc. zu löschen. Etwas verunsichert versuche ich nochmal, eine Bestellung aufzugeben, diesmal von einem anderen Rechner mit einem noch anderen Browser. Und… gleicher Effekt… Also: Noch eine noch wütendere E-Mail an den Support. Am nächsten Morgen die Antwort… noch „qualifizierter“ als die Antworten zuvor:

„Es tut uns leid, dass wir Ihnen […] nicht weiter helfen konnten. Durch die Vielzahl der verschiedenen Programme und Einstellungen auf Ihrem privaten PC ist uns eine detailliertere Hilfestellung leider nicht möglich. […] Sollte Ihnen unsere Seite trotz dieser Einstellungen weiterhin nicht fehlerfrei angezeigt werden, wenden Sie sich bitte an den Technischen Support Ihres Herstellers.“

Super Tipp! Was wird Microsoft mir wohl raten, wenn ich mich beschwere, dass der Online-Shop von „Clotten-Anton“ bei mir nicht richtig funktioniert?

Also eine noch wütendere Mail an den Kundendienst. Und siehe da, diesmal erreichte die Nachricht anscheinend versehentlich jemanden, der lesen kann:

„Wir setzen Ihnen Ihre Kundendaten unter Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse bei uns im System zurück.“

Ach nee! Ich dachte, mein Rechner ist schuld?

Also: Neuer Bestellversuch. Leider nicht viel besser… nach der Autorisierung der Zahlung wieder ein weißer Bildschirm. Diesmal war ich dann aber etwas hartnäckiger; tatsächlich gelang es mir durch wildes Herumklicken auf den Webbrowser-Tasten für „Reload“ und „Back“ wieder in den Shop zu gelangen, und siehe da, die Zahlung war als erfolgt markiert, sodass ich dann die Bestellung erfolgreich abschließen konnte.

Doch noch geschafft! Etwas später kam die Eingangsbestätigung per E-Mail.

Ende gut, alles gut?

Leider nicht!

Der richtige Hammer folgte erst gerade, vier Tage nach der Aufgabe der Bestellung (obwohl die Ware als sofort lieferbar gekennzeichnet und eigentlich eine Lieferung innerhalb von drei Tagen avisiert war):

„Bedauerlicherweise ist Ihre Bestellung vom 26.04.13 16:11:02 von dem seltenen Ausnahmefall betroffen, dass Ihre bestellten Artikel alle ausverkauft sind. Leider haben wir aus technischen Gründen auch nicht die Möglichkeit,
diese Artikel nachzuliefern. Wir bitten Sie, dies zu entschuldigen.“

AAAAAAAhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh….

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