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Servicewüste Deutschland – Mein privates Blog

10. April 2024

Schlechter Scherz: „Beschleunigtes Fachkräfteverfahren“

Abgelegt unter: Flop — Thomas @ 14:22
Daumen runter

Überall hört man es: In Deutschland mangelt es an Fachkräften, weshalb der Zuzug von qualifiziertem Personal aus dem Ausland vereinfacht werden soll.

Weil die deutschen Botschaften in den Heimatländern der Fachkräfte oft überlastet sind, wurde das „Beschleunigte Fachkräfteverfahren“ eingerichtet. Damit kann der Arbeitgeber hier in Deutschland bei der zuständigen Behörde die Erteilung einer Vorabzustimmung beantragen, sodass dann der Vorgang durch die Botschaft schneller bearbeitet werden kann. Der Arbeitgeber wird für das Verfahren mit einer Gebühr von 411 € zur Kasse gebeten.

Soweit zur Theorie.

In Nordrhein-Westfalen ist für das Beschleunigte Fachkräfteverfahren die Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung der Bezirksregierung Köln zuständig. Die haben ein Online-Portal eingerichtet, auf dem bequem der Antrag gestellt werden kann, wobei dazu eine Unmenge an Dokumenten hochzuladen ist.

Für einen zukünftigen Mitarbeiter hatten wir am 25. Januar 2024 dort einen Antrag gestellt, der Eingang wurde bestätigt und uns eine Bearbeitungsnummer mitgeteilt.

Und das war es dann.

Gestern, nach fast 11 Wochen, haben wir den Antrag zurückgezogen, der immer noch völlig unbearbeitet im Posteingang der Bezirksregierung herumlag.

Denn unser Mitarbeiter hat bereits letzte Woche von der Botschaft sein Visum erhalten und seine Stelle wie geplant angetreten.

Im Fall dieses Mitarbeiters war eigentlich alles klar: Er ist eine qualifizierte Fachkraft, besitzt eine Anerkennung seines Studienabschlusses und kann so eine EU-Blue-Card erhalten.

Wieso muss die Bearbeitung eines so klaren Falles so lange dauern? Wer glaubt im Ernst, so könnte der Fachkräftemangel beseitigt werden?

2. April 2024

Airport Parking Düsseldorf: Miserabler Service zum Wucherpreis

Abgelegt unter: Flop — Thomas @ 23:16
Daumen runter

Vor drei Wochen, genauer gesagt am Mittwoch, 13. März 2024, musste ich meine Eltern am Flughafen Düsseldorf abholen.

Weil meine Eltern nicht mehr so gut zu Fuß sind und ich ihnen keine weiten Wege zumuten wollte, fuhr ich in das nahegelegenste (und teuerste) Parkhaus P1, laut Hinweisanzeige waren dort Plätze frei. Da komme ich in das Geschoss U1 und alle drei Einfahrten sind mit Pylonen versperrt.

Gut, fahre ich weiter ins U2. Und was ist da? Über allen drei Einfahrten leuchtet eine rote Ampel! Und was bitteschön soll ich dann tun? Es gibt weder eine andere Ausfahrt, noch besteht die Möglichkeit zu wenden und zurück zu fahren. Also fahre ich trotz roter Ampel an die Einfahrtsschranke, die mich immerhin hinein lässt.

Ich habe also geparkt, meine Eltern abgeholt und wollte am Kassenautomat mein Ticket bezahlen.

Ganz toll: Nachdem ich das Ticket in den Automaten gesteckt habe, leuchtet am Bezahlterminal „Außer Betrieb“ auf. Ich drücke am Bildschirm auf die Taste „Abbruch“ und was passiert? Gar nichts. Erst nach einem Dutzend Versuchen spuckt das Gerät mein Ticket wieder aus, sodass ich mich auf die Suche nach irgendeinem anderen Kassenautomaten machen konnte, der vielleicht funktioniert. Den hab ich dann auch gefunden, aber komfortabel zu bedienen ist der auch nicht. Gegen den „Provinzflughafen“ Dortmund, bei dem ich mit der Karte kontaktlos und ohne PIN zahlen kann, ist das in Düsseldorf Steinzeittechnik.

Und für solch einen miserablen Service verlangt Düsseldorf einen Wucherpreis von 8 € je angefangener Stunde? Unter „Service“ würde ich mir etwas anderes vorstellen.

Ich hatte übrigens diesen Text vor drei Wochen als E-Mail an den APCOA-Parkservice Düsseldorf geschickt. Nötig zu antworten hat man es dort aber wohl nicht. Passt zum übrigen Service.